Nr. 2016 | 2017
Der online Nachhaltigkeitsbericht

SICHERE ARBEITSBEDINGUNGEN

Produkte und Lösungen auf höchstem Niveau entwickeln – das kann auf lange Sicht nur Unternehmen gelingen, die aktiv die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter fördern.

GESUNDHEIT ERHALTEN, ARBEITSSICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN

Produkte und Lösungen auf höchstem Niveau entwickeln – das kann auf lange Sicht nur Unternehmen gelingen, die aktiv die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter fördern. OTTO FUCHS engagiert sich überdurchschnittlich für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Als Unternehmen der Metallverarbeitung stellen wir uns darüber hinaus den spezifischen Herausforderungen unserer Branche. Grundsätzlich sind viele Arbeitsvorgänge – wie das Gießen und Schmieden sowie der Umgang mit Gefahrstoffen und schweren Maschinen – mit Gefahren verbunden. Langfristiges übergeordnetes Ziel von OTTO FUCHS ist es, die Zahl der Arbeitsunfälle auf null zu senken. Präventive Maßnahmen haben an den deutschen Standorten bereits zu einer positiven Entwicklung der Unfallzahlen geführt. Wir setzen weiter auf aktive Prävention und gehen dabei weit über gesetzliche Regelungen hinaus. Seit 2017 gilt für die deutschen Standorte eine neue „Health, Safety and Environment“-, kurz HSE-Strategie. Sie wird mittelfristig auf die gesamte Gruppe ausgeweitet.

Um unseren Mitarbeitern ein langes und gesundes Arbeiten zu ermöglichen und ein stärkeres Bewusstsein für Gesundheitsfragen zu schaffen, haben wir ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) etabliert und 2016 die Stelle einer Gesundheitsmanagerin geschaffen. Das BGM umfasst ein breites Angebot an gesundheitsfördernden Aktionen – unter anderem das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), das nach einer unfall- oder krankheitsbedingten Abwesenheit von mehr als sechs Wochen die Rückkehr in den Beruf erleichtert.

Am Standort Meinerzhagen konnte die Häufigkeit von Unfällen mit einer Ausfallzeit ab drei Tagen zwischen 2000 und 2016 um 70 Prozent gesenkt werden.

PROJEKTE & MASSNAHMEN


ANSPRUCH UND MANAGEMENTSYSTEM
Am Standort Meinerzhagen konnte die Häufigkeit von Unfällen mit einer Ausfallzeit ab drei Tagen zwischen 2000 und 2016 um 70 Prozent gesenkt werden. OTTO FUCHS arbeitet an allen Standorten an einer kontinuierlichen Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses Engagement trägt dazu bei, qualifizierte Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten, neue Kräfte zu gewinnen und Kosten durch Arbeitsausfälle zu senken. Die Risiken unterscheiden sich von Werk zu Werk. So arbeiten beispielsweise nicht alle Standorte mit denselben Gefahrstoffen, auch gibt es kaum wiederkehrende Unfallmuster. OTTO FUCHS hat Managementprozesse etabliert, die gruppenweit greifen – ergänzt durch lokal angepasste Maßnahmen.

INTERNE AUDITS

Zu den wichtigsten Instrumenten des Arbeitsschutzmanagementsystems gehören interne Audits: Am Standort Meinerzhagen führt OTTO FUCHS in den Produktionsabteilungen regelmäßig Kurzaudits durch, um Themen wie Arbeitsschutzpolitik, Aufgaben und Verantwortung, Dokumentation und Vorfalluntersuchung
zu überprüfen. Die jeweiligen Schwerpunkte werden zufällig festgelegt. Der Fragenpool umfasst seit 2016 auch Elemente aus dem Energiemanagement.

Hinzu kommen kombinierte Audits, die auch Umweltschutz und Anlagensicherheit berücksichtigen. Weber Metals organisiert zum Beispiel monatlich abteilungsübergreifende
Audits. Dabei begutachten Kollegen aus anderen Bereichen die Gefährdungssituation. Bei OTTO FUCHS Technology Shenyang findet jährlich im Dezember ein umfassendes internes Audit zu Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsfragen statt. OTTO FUCHS Hungary organisiert ab 2018 „HSE-Rundgänge“: Jeden Monat wird ein Fertigungsbereich hinsichtlich Arbeitssicherheit, Gesundheit, Notfallplanung und Ergonomie überprüft, Folgemaßnahmen werden kontrolliert.

ZERTIFIZIERUNGEN NACH OHSAS 18001
OTTO FUCHS versteht die gesetzlichen Bestimmungen zum Arbeitssicherheitsmanagement als Mindestanforderung. Ihre Einhaltung wird regelmäßig stichprobenartig geprüft. Aktuell sind außerdem der Hauptstandort Meinerzhagen sowie die Tochtergesellschaften Foxtec-Ikhwezi in Südafrika und OTTO FUCHS Technology in China nach OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety Assessment Series) zertifiziert. Eine Zertifizierung des Standorts Dülken wird mittelfristig angestrebt.

     

UNFALLHÄUFIGKEIT (LTIF) pro 1 Million Arbeitsstunden 2017

OTTO FUCHS KG

TRAININGS UND SCHULUNGEN
Schon vor ihrem ersten Arbeitstag machen wir neue Mitarbeiter mit den wichtigsten gesetzlichen und betrieblichen Regelungen zum Arbeitsschutz vertraut. Diese Unterweisungen wiederholen wir jährlich. Darüber hinaus organisiert jeder Standort Schulungen, die auf den spezifischen Bedarf zugeschnitten sind. OTTO FUCHS Technology Shenyang führt derzeit ein verpflichtendes, dreistufiges Trainingsprogramm zur Arbeitssicherheit für die gesamte Belegschaft ein.

OTTO FUCHS Hungary schult unter anderem jährlich zu Brandschutz, Gesundheit und Ergonomie. Die Tochtergesellschaft arbeitet dabei eng mit dem regionalen Gesundheitsamt zusammen. Die Mitarbeiter bei Weber Metals beginnen zusätzlich zu ihren regelmäßigen Trainings jeden Arbeitstag, indem sie eine „Safety Checklist“ durchgehen. Künftig will der Standort sein Schulungsprogramm insbesondere für Ersthelfer noch ausweiten.


MITBESTIMMUNG
OTTO FUCHS legt großen Wert darauf, dass die Beschäftigten selbst Einfluss auf ihre Arbeitsbedingungen nehmen und Verbesserungsvorschläge einbringen können. So sind an allen Standorten 100 Prozent der Mitarbeiter in Ausschüssen zur Arbeitssicherheit vertreten. Die lokale Ausgestaltung ist dabei jeweils unterschiedlich. Bei Weber Metals steht jedem Beschäftigten ein Supervisor zur Seite, der seine Interessen zu Fragen der Arbeitssicherheit in den Managementgremien vertritt.


BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT
Zwar treten bei OTTO FUCHS keine spezifischen Berufskrankheiten auf, doch die Bedeutung gesundheitlicher Vorsorge wächst in allen Branchen. Gründe dafür sind unter anderem das steigende Durchschnittsalter der Belegschaft sowie die zunehmenden Anforderungen der heutigen Arbeitswelt. Vor diesem Hintergrund hat die OTTO FUCHS KG ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eingeführt. Es trägt unter anderem dazu bei, ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis zu fördern und Gesundheitsthemen in Prozesse und Strukturen zu integrieren, um den Mitarbeitern ein gesundes Arbeitsleben zu ermöglichen. Eine Gesundheitsmanagerin steuert seit 2016 alle Aktivitäten zentral, unterstützt durch den Lenkungskreis Gesundheit. Ein weiteres Element des BGM sind die regelmäßigen Runden des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zur Gesundheit.

Zu den wichtigsten Arbeitsfeldern des BGM zählen Gesundheitsförderung, Kommunikation, Suchtprävention und Analyse, zum Beispiel durch Mitarbeiterbefragungen. Hinzu kommen das Betriebliche Eingliederungsmanagement sowie Personalentwicklung und Führung.

Das Werk Meinerzhagen führt im zweiwöchigen Rhythmus Arbeitsplatzbegehungen mit dem Arbeitsmediziner durch, um für die Mitarbeiter optimale ergonomische und damit gesundheitsschonende Arbeitsplatzbedingungen zu erarbeiten und zu gestalten. Auch Weber Metals lässt die Arbeitsbedingungen regelmäßig durch Mediziner prüfen. An allen Standorten erhalten Schwerbehinderte besondere Unterstützung, in Deutschland zum Beispiel durch Leichtarbeitsplätze und Umbauten von Arbeitsplatzumgebungen. Bei OTTO FUCHS liegt die Schwerbehindertenquote in Deutschland mit über zehn Prozent deutlich über der gesetzlich geforderten Quote von fünf Prozent.

Mit der Arbeitssicherheit und dem BGM sicher durch den Arbeitsalltag.


GESUNDHEITSFÖRDERUNG
OTTO FUCHS fördert zahlreiche Aktivitäten und Aktionen, die der Gesundheit dienen. So nehmen beispielsweise rund 100 Mitarbeiter jedes Jahr unter dem Namen „Fitte Füchse“ an einem AOKFirmenlauf teil. Am Standort Meinerzhagen ermöglicht OTTO FUCHS außerdem jedem Mitarbeiter, ein Fahrrad über das Unternehmen zu leasen. Rund 800 Beschäftigte haben sich bereits dazu entschieden, die besonders günstigen Konditionen wahrzunehmen. Darüber hinaus organisiert der Standort unter anderem Vorsorgeuntersuchungen, Aktionstage zur Rückengesundheit, Grippeschutzimpfungen und Stressbewältigungskurse. Als internes Steuergremium tagt zudem der Lenkungskreis Gesundheit einmal im Monat, um das aktuelle Gesundheitsgeschehen zu diskutieren und potenzielle Handlungsfelder zu beschließen. Dem Gremium gehören Vertreter der Geschäftsführung, der Personalabteilung, der Bereiche Produktion und Arbeitssicherheit sowie des Betriebsrats an. Auch
ein Arbeitsmediziner, die Schwerbehindertenvertretung sowie die BGM-Beauftragte nehmen an den regelmäßigen Runden teil.

BETRIEBLICHES EINGLIEDERUNGSMANAGEMENT
Wer längere Zeit arbeitsunfähig war – in Summe länger als sechs Wochen innerhalb eines Jahres –, hat einen gesetzlichen Anspruch auf Unterstützung beim Wiedereinstieg. OTTO FUCHS hat dafür ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) aufgebaut. Es hilft Mitarbeitern, sich schnell wieder im Arbeitsleben zurechtzufinden, und beugt erneuten Erkrankungen vor. Zentraler Baustein ist das BEM-Gespräch, zu dem die Personalabteilung einlädt. Die Teilnahme ist freiwillig. Gemeinsam mit Vorgesetzen, Betriebsrat, Personalreferenten und Schwerbehindertenvertretung werden dabei Wege gesucht, wie sich die Arbeitssituation falls nötig erleichtern lässt: zum Beispiel durch Hebehilfen, höhenverstellbare Tische oder eine individuell gestaltete Wiedereingliederungsphase nach dem „Hamburger Modell“, das eine stufenweise Wiedereingliederung regelt.

HERR KLOTSCHE, IST ES SCHWER, IN DER PRODUKTION DAS TRAGEN VON SCHUTZKLEIDUNG DURCHZUSETZEN?
Heute nicht mehr. Früher wurde jemand, der Handschuhe getragen hat, belächelt. Aber das ist vorbei. Für die Mitarbeiter ist es heute selbstverständlich, Schutzausrüstung zu tragen. Da hat ein kultureller Wandel stattgefunden. Bei uns im Bereich Schmiede/Presserei arbeitet beispielsweise niemand mehr ohne Gehörschutz.

INTERVIEW MIT DANIEL KLOTSCHE, SEGMENTLEITER SCHMIEDE/PRESSEREI MEINERZHAGEN, AEROSPACE DIVISION

UND WENN ES DOCH EINMAL VORKOMMT?
Jeder Verstoß wird geahndet, bis hin zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Da sind wir rigoros. Es gibt „Taburegeln“ bei OTTO FUCHS: Wer diese missachtet und dadurch andere und sich gefährdet, wird zum Mitarbeitergespräch gebeten. Zu den Regeln gehört das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung mit Schutzbrille, Anstoßkappe, Handschuhen, Gehörschutz und Schutzschuhen. Wir arbeiten zudem mit dem „6A-System“, das eine wichtige Säule unseres Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist. Das letzte A steht hierbei für „Arbeitssicherheit unbedingt einhalten“. Durch solche Maßnahmen hat sich mit der Zeit die Einstellung in der Belegschaft grundlegend geändert.

WAS SIND DIE WESENTLICHEN GEFAHRENQUELLEN IN EINER GESENK- UND FREIFORMSCHMIEDE?
Die Temperaturen sind hoch, es ist laut, das Klima ist rau und das Material hart. Wir arbeiten mit sehr großen, kräftigen Maschinen und Fahrzeugen. Das sind die Hauptgefahrenquellen.

ZÄHLEN AUCH GLEICHFÖRMIGE ARBEITEN DAZU?
Monotonie gibt es bei uns nicht. Jeder Mitarbeiter rüstet pro Schicht seine Presse mindestens einmal. Neben dem Wechseln der Werkzeuge bringt der regelmäßige Wechsel der Werkstoffe, Titan, Nickel und Aluminium, immer wieder andere Herausforderungen.

DAS KLINGT NACH HARTER ARBEIT ...
Ja, das ist ein körperlich beanspruchender Prozess. Wir haben dafür viele Schutzmaßnahmen eingeführt, etwa Rüsthilfen für große und schwere Bauteile. Für die Mitarbeiter ist es trotz der Anstrengung eine sehr befriedigende Arbeit. Weil es sie mit Stolz erfüllt, ihren Kindern am Flughafen zeigen zu können: Dieses Flugzeugteil habe ich geschmiedet und das dort auch.

OTTO FUCHS VERSTEHT DIE GESETZLICHEN VORGABEN ZUR ARBEITSSICHERHEIT ALS MINDESTANFORDERUNG. WISSEN ALLE MITARBEITER, WAS DAS FÜR IHRE ARBEIT KONKRET BEDEUTET?
Wir unterweisen jeden Mitarbeiter sowie unsere Leiharbeitnehmer vor Arbeitsaufnahme und danach mindestens einmal jährlich. Dabei erklären wir die Regelungen und Anforderungen des Arbeitsschutzes sowie die Betriebsanweisungen. In diesen Klassenraumtrainings zeigen die Führungskräfte ganz praktisch, wie wir bei OTTO FUCHS die Regeln leben.

DAS HEISST ZUM BEISPIEL ...
… dass ich nicht über die Straße gehe, bevor ich nicht das Weiße im Auge des Staplerfahrers gesehen habe. Weil ich immer davon ausgehen muss, dass er mich nicht gesehen hat.

„ Ich gehe nicht über die Straße, bevor ich nicht das Weiße im Auge des Staplerfahrers gesehen habe.“” (Daniel Klotsche)

SIND DIE LEHRINHALTE AUF JEDEN BEREICH EINZELN ZUGESCHNITTEN?
Wir haben vor fünf Jahren unsere Schulungsstrategie umgestellt. Seither entstehen die Konzepte zentral für die Großpresserei, damit wir große, strategische Themen gruppenweit gleich schulen. Spezifische Themen können die Segmente zusätzlich anbieten. Beispielsweise Schulungen zu Gefahrstoffen, die nur in einigen Bereichen eingesetzt werden, braucht nicht jeder.

MINDESTENS GENAUSO WICHTIG IST SICHERLICH, DAS THEMA ARBEITSSICHERHEIT IM ALLTAG STETS PRÄSENT ZU HALTEN.
Absolut. Wir haben dafür feste Termine: Einmal monatlich treffen sich die Meister mit ihren Mitarbeitern zu einer Sitzung im Rahmen des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP). Dort tauschen sie Infos aus und besprechen die Arbeitsunfälle. Die unterschiedlichen Führungsebenen treffen sich zusätzlich einmal wöchentlich. Außerdem bereiten wir uns kontinuierlich auf Audits vor, etwa zur Arbeitssicherheit, zum Qualitätsmanagement und Personalmanagement. In der Produktion stellen wir uns regelmäßig der Überprüfung durch Auditoren. Hierfür haben alle Kollegen Taschenkarten griffbereit und verinnerlicht. Auf diesen Karten stehen unsere Abteilungsziele, unsere zehn goldenen Sicherheitsregeln „Jeden Tag sicher nach Hause“, die zehn goldenen Umweltregeln und
die schon erwähnten Taburegeln, gegen die keinesfalls verstoßen werden darf. Sie helfen dabei, die Mindeststandards zu erfüllen.

HABEN SIE FÜR IHREN BEREICH EIGENE ZIELE IN BEZUG AUF DEN ARBEITSSCHUTZ?
Jede Abteilung hat Jahresziele, aus denen die Ziele für die einzelnen Segmente abgeleitet werden. Die Maßnahmen versuchen wir immer gemeinsam mit den Mitarbeitern in den KVP-Runden zu entwickeln. Also nicht von oben herab, sondern im Austausch. Haben wir eine gute Lösung gefunden, wird sie standardisiert und festgeschrieben.

GILT DAS AUCH FÜR TECHNISCHE LÖSUNGEN? SIE HABEN DIE SCHWEREN MASCHINEN UND FAHRZEUGE ERWÄHNT.
Für eine wirksame Prävention ist eine regelmäßige Wartung der Fahrzeuge sehr wichtig, damit zum Beispiel die Vibrationen nicht zu stark werden. Wir haben in puncto Instandhaltung große Fortschritte gemacht, Stichwort Predictive Maintenance. Alles ist außerdem in SAP hinterlegt. Auch den KVP-Gedanken wollen wir künftig in diesem Bereich umsetzen.

WELCHE HERAUSFORDERUNGEN SEHEN SIE AKTUELL FÜR DIE FÜHRUNGSEBENEN?
Ich bin überzeugt, dass bei der Umsetzung und Vermittlung von Sicherheitsthemen die Führungskräfte entscheidend sind. Hierfür brauchen wir eine umfassende Meisterstruktur. Digitalisierung und Selbstorganisation können die persönliche Betreuung durch die direkte Führungskraft, den Meister, nicht ersetzen. Das zeigt sich auch am erfolgreichen Einsatz unserer Lastaufnahmemittel-Beauftragten, die kleine Gruppen von Mitarbeitern vor Ort schulen. Außerdem müssen wir stärker dazu motivieren, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen: Was ist in der Nachbarabteilung passiert und was kann ich daraus lernen?

IST ES TROTZ ALLDEM SCHON ZU SCHWEREN ARBEITSUNFÄLLEN GEKOMMEN?
In meinen 17 Jahren bei OTTO FUCHS nur wenige Male. Aber in allen – auch den weniger schweren – Fällen haben die Ersthelfer Herausragendes geleistet. Auch in diesem Punkt gehen wir übrigens über die Mindestanforderungen hinaus und haben stets mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen zehn Prozent Ersthelfer im Betrieb. Vor allem in der Brandbekämpfung sind wir außerordentlich gut aufgestellt.

WIE STELLEN SIE SICHER, DASS EIN FEHLER NICHT EIN ZWEITES MAL PASSIERT?
Wir haben Unfallberichte. In Bildern stellen wir den Unfall nach, mit Ursache-Wirkungs-Diagrammen analysieren wir die Ursachen der Unfälle. Wir arbeiten gerade daran, diese Informationen allen Mitarbeitern noch systematischer zur Verfügung zu stellen.

WAS IST IHNEN PERSÖNLICH BEIM THEMA SICHERHEIT BESONDERS WICHTIG?
Das direkte Gespräch. Information ist unser wichtigstes Werkzeug. Das heißt für mich: rausgehen, sich mit dem Mitarbeiter an den Arbeitsplatz stellen, den Kran bedienen und ganz konkret sagen: „Darauf musst du achten.“

„ Das persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen.“ (Daniel Klotsche)

Daniel Klotsche, Dipl.-Ing. (FH), ist seit 2001 bei OTTO FUCHS. Nach seiner Ausbildung zum Schlosser hat er Maschinenbau studiert und ist heute Leiter des Segments Schmiede/Presserei in der Großpresserei am Standort Meinerzhagen. Hauptaufgabe des Segments ist die Massivumformung von Schmiedeprodukten der Luft- und Raumfahrt aus  Hochleistungswerkstoffen wie Aluminium-, Titan- und Nickellegierungen an Gesenk- oder Freiformschmiedepressen.

08 - MOTIVIERTE MITARBEITER10 - PARTNERSCHAFTLICHE LIEFERKETTE